Geschichten-Wettbewerb
2003/2004 Die besten Resultate | ||
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'Lord
Voldemort ist also zurückgekehrt. "Das muss ich wohl hinnehmen",
dachte sich Harry, "aber aufgeben werde ich nicht". Seine Lust, gegen
Voldemort weiterzukämpfen, konnte er noch am selben Abend beweisen, denn
...' | ||
Fortsetzung
44 er wurde hoch offiziell zu einem Treffen des Phönixorden eingeladen. Er, den sonst die meisten Ordensmitglieder immer wie ein Kind behandelt hatten. Professor Dumbledore hatte ihn am Nachmittag zu sich gerufen und ihm erklärt, dass der Orden ihn in einer wichtigen Sache sprechen wollte und das Professor Snape und er am selben Abend in das neue Hauptquartier aufbrechen würden. "Ausgerechnet Snape," hatte Harry sofort gedacht. Er konnte es immer noch nicht nachvollziehen, dass Dumbledore und die anderen Ordensmitglieder ihm zu vertrauen schienen. Als das Abendessen sich dem Ende zuneigte, kam sein verhasster Lehrer schließlich auf ihn zu. "Sind Sie bereit Mr. Potter?" fragte er in kühlem Ton und Harry konnte ihm ansehen, dass er genauso wenig Lust auf diese gemeinsame Reise hatte wie er. "Wie werden wir denn zum Orden gelangen?" fragte er gespielt gelassen. Snape blickte ihn wütend an: "Halten sie den Mund Mr. Potter," schrie er auf einmal. "Ich möchte sie in 10 Minuten in der Eingangshalle sehen!" Wütend seinen Umhang enger ziehend zog er ab. Seine Freundin Hermine Granger saß neben ihm und sah ihn besorgt an. "Ich finde es nicht gut, dass du mit Snape allein unterwegs bist. Wie kann Dumbledore ihm nur soviel vertrauen entgegen bringen? Dieser Mann hasst dich und war ein Totenesser." Ron sah nun ebenfalls von seinem Teller auf. "Dumbledore weiß schon, was er tut," sagte er mit vollem Mund, "es wird zwar nicht angenehm für Harry sein, mit diesem Ekel zu reisen, aber ich glaube er ist sicher." Sein Freund sprach aus, was Harry Potter fühlte. "Hermine reagierte sicher nur über." dachte er. Doch trotzdem fühlte er sich beim Gedanken, gleich allein mit Snape zu sein, sehr unwohl. Bereits 5 Minuten später stand Harry nervös in der Eingangshalle von Hogwarts. Er tippelte von einem Bein auf das Andere und wartete. Immer wieder schaute er auf die Uhr. Die 10 Minuten mussten doch bereits vorüber sein. Ob er den Treffpunkt falsch verstanden hatte? Ob Snape woanders gewartet hatte und nun ohne ihn unterwegs war? Doch dann kam er um die Ecke geschossen. "Nun los, Potter, kommen sie schon, wir haben nicht die ganze Nacht Zeit." "Aber wohin?" fragte Harry, während er Mühe hatte mit seinem Lehrer Schritt zu halten. Dieser lief schweigend durch die große Eingangstür. Draußen blieb er stehen. Kaum war Harry neben ihm angekommen, sah er einen Blitz durch die Nacht zucken und hörte ein ihm vertrautes Geräusch. Der "Fahrende Ritter" hielt genau vor ihnen. Mit finsterer Miene stieg Snape ein. Er murmelte unverständlich den Zielort und ließ sich sofort auf einen einzelnen Sitz fallen, ohne auch nur ein weiteres Wort an Harry zu verlieren. Dieser nahm neben einer älteren Hexe mit grünem Umhang platz, die ihn freundlich anlächelte. Jeder der gemütlichen Ledersessel im Abteil war besetzt. Die Frau ihm gegenüber nickte ihm noch einmal zu und holte dann ein Buch heraus und begann zu lesen. Harry sah aus dem Fenster und bemühte sich, Snape keines Blickes zu würdigen. Die Fahrt verlief schweigend und ohne weitere Zwischenfälle. Irgendwann musste Harry eingedöst sein, denn er erwachte erst, als Snape ihn unsanft an den Schultern schüttelte und schrie: "Potter, wir sind da!" Schlaftrunken quälte er sich aus dem Bus. Sie standen mitten auf einem Kartoffelacker. Um sie herum war nichts, außer Felder. "Hier?" fragte Harry irritiert? Sein Begleiter sah ihn giftig an. "Halten sie ihren Mund. Ich weiß was ich tue." Sie wanderten durch den Acker. Kreuz und Quer, ohne dass sich etwas veränderte und Harry kam es vor, als drehten sie sich im Kreis. Langsam begann er, sich zu sorgen. Was war, wenn Hermine Recht hatte und dies eine Falle war? Plötzlich bückte sich Snape und schob eine cirka 50 Zentimeter großen Stein zur Seite. Darunter tat sich ein dunkles Loch auf. Er hielt seinen Zauberstab hinein und murmelte wieder einmal unverständliches Zeug. "Gehen Sie zur Seite Potter" sagte er gewohnt unfreundlich. Dieser tat wie angewiesen und sah, wie sich die Erde um das Loch herum auftat. Es leuchtete auf einmal hell und genau neben Snape ging eine Strickleiter herab. Der begann hinunter zu steigen. Harry wartete einige Sekunden und folgte ihm dann. Als er am Boden der Leiter ankam, fand er sich in einem großen Wohnzimmer wieder. Rund um den Tisch, auf zwei Sofas und drei Sesseln saßen ihm bekannte Gesichter. Athur und Molly Weasley, Tonks, Kingsley Shacklebold, Mad Eye Moody und Remus Lupin. "Harry," sagte Mrs Weasley erfreut. "Wie schön dich zu sehen." Und mit einem Nicken zu Professor Snape, "Severus, wir danken dir." "Setzt euch doch." sagte Remus Lupin und nachdem sie Platz genommen hatten, begann Mad Eye: "Lasst uns gleich zur Sache kommen, wir haben nicht viel Zeit. Harry, wir wissen von Dumbledores Armee. Ich will dir nicht erzählen, was in Hogwarts erlaubt ist und was nicht und schon gar nicht, was das Zauberministerium denkt. Ich sage dir nur, sei sehr vorsichtig. Wie du weißt, habt ihr auch in Hogwarts nicht nur Freunde. Aber ich sage dir auch, macht weiter. Denn wir benötigen euch. Ihr seit die nächste Generation. Wir vom Phönixorden sind zwar da, und werden weiter gehen Voldemort kämpfen, doch wir brauchen ab nun euch!" "Was Mad
Eye sagen will," nahm nach einer kurzen Pause Tonks das Wort auf, "ist,
dass viele hier im Orden langsam alt werden und wir deshalb Nachwuchs brauchen,
je früher je besser, denn von nun an wird eine große Front gegen das
Böse benötigt." Bei dem Wort "Alt werden" war ein protestierendes
Räuspern durch die Runde gegangen, doch nun herrschte wieder Schweigen. Lupin
schaute in die Runde, von Gesicht zu Gesicht. Dann ergriff er das Wort. "Es
ist mehr als nur das Harry," begann er. "Wir wissen aus zuverlässiger
Quelle, dass Voldemort einen Weg gefunden hat, nach Hogwarts zu kommen. Er hat
vor, dich noch dieses Schuljahr, auf dem Gelände der Schule, zu töten.
Du bist nirgends mehr sicher Harry! Wir können dir zwar beistehen, aber helfen
musst du dir von nun an selber. Seine Macht ist zu groß geworden." Die Bibliothek des Ordens befand sich in einem kleinen Raum im Keller. An allen vier Wänden stapelten sich bis zur Decke Bücher. In der Zimmermitte stand ein kleiner Tisch, auch auf dieser lag voll. Mad Eye ließ den Jungen mit den Worten, er hätte noch ein Wort mit Snape zu reden, allein. Er solle sich ein paar der Sachen vom Tisch raussuchen. Als Moody gegangen war, fing Harry sofort an, sich die Titel der Werke auf dem Tisch durchzulesen. Seltsame Namen waren das: "Was man in der Aurorenausbildung nicht lernt." von Nymphadora Tonks, "Kaltblütigkeit im richtigen Moment" von Mad Eye Moody, "Animagi illegal werden" von Remus Lupin und "Dementoren austricksen" von Sirius Black. Dieser Name versetzte Harry einen Stich. Er hatte sich bemüht, die Erinnerungen an seinen Patenonkel zu verdrängen. Das Letzte was er sich jetzt leisten konnte, war Trauer. Er nahm die Bücher vom Tisch und wollte schon gehen, als ihm in einem der Regale ein anderes Buch ins Auge fiel. "Meine Abschlussklasse-Erinnerungen" von James Potter. Harry nahm es hoch. Der Umschlag war verstaubt und abgegriffen. Er schlug es auf. Auf der ersten Seite war ein Gruppenfoto. Es musste der ganze Jahrgang seines Vaters gewesen sein. Harry erkannte Sirius, Lupin und Peter, die besten Freunde seines Vaters. Doch seine Mutter fehlte auf dem Bild. "Komisch," dachte Harry, "ob sie krank gewesen war, als das Bild entstand?" Auf der nächsten Seite stand eine Liste aller Absolventen, doch auch dort tauchte keine Lily Evans auf. "Aber sie waren doch im selben Jahrgang gewesen," dachte Harry. "Und hatten sich laut Remus und Sirius auch erst im letzten Jahr in einander verliebt." Er blätterte weiter. Auf den nächsten Seiten standen ein paar lustige Geschichten. Ganz hinten fand er einige persönliche Mitteilungen, die ein paar Freunde an James geschrieben hatten. Sein Herz schlug, denn da stand: "Lieber James, du bist mein bester Freund, ich werde dir nie vergessen, was du für uns getan hast. In ewiger Verbundenheit Lily." Was hatte denn das zu bedeuten? Doch noch ehe er weiter darüber nachdenken konnte, rief Snape laut seinen Namen. Er steckte das Jahrbuch rasch zwischen die anderen und verließ den Raum. Es war immer noch stockdunkle Nacht, als Harry und Snape wieder aus dem Loch heraus krabbelten und auf dem Kartoffelacker standen. Diesmal liefen sie nur ein paar Schritte vorwärts, bevor der "Fahrende Ritter" erschien. Statt der Ledersessel war er nun voll mit Betten aller Art. Fast alle waren bereits belegt, weswegen Harry und seinem Lehrer nichts anderes übrig blieb, als sich ein Doppelbett zu teilen. "Na wie romantisch," dachte Harry und gab sofort vor zu schlafen. In Wirklichkeit jedoch quälten ihn tausende von Gedanken. "Wie konnten all diese Erwachsenen auf einmal glauben, dass er und seine Freunde stark genug waren, um mit Voldemort fertig zu werden? Wieso saßen sie einfach in ihrem Hauptquartier rum und taten nichts, obwohl sie wussten, dass er in Hogwarts nicht mehr sicher war? Was hatten sie ihm diesmal gesagt und was mal wieder verschwiegen?" Er warf einen verstohlenen Blick hinüber zu Snape. Es war nicht sicher festzustellen, ob er schlief oder nicht, weswegen sich Harry nicht traute, das Jahrbuch seines Vaters noch mal hervor zu holen. Einige Zeit später musste Harry wohl doch eingeschlafen sein, denn als er aufwachte, stand der "Fahrende Ritter." Er blickte aus dem Fenster und sah, dass es immer noch düstere Nacht war. Er konnte kaum erkennen, wo sie sich befanden. Es sah so aus, als wären sie am Rande eines Waldes. Ihm kam es vor, als ob der Bus schon ungewöhnlich lange hielt. Ob sie eine Panne hatten? Er drehte sich um zu seinem Lehrer und erschrak. Professor Snape lag nicht mehr neben ihm im Bett. Harry blickte sich nervös im Bus um, doch er konnte ihn nirgendwo sehen. Ein junger Magier in einem Doppelbett neben ihm, war ebenfalls wach. Er blickte ihn an und sagte mit einem sehr rauen, vielleicht schottischem Akzent: "Der is ma usgestiejen, wars emme wohl übel geworn." und lachte hämisch. Am liebsten hätte Harry ja einfach in das Lachen mit eingestimmt und sich gefreut, dass Snape anscheinend eine Fahrt im "Fahrenden Ritter" nicht vertrug, doch irgendwie hatte er das eigenartige Gefühl, nach seinem Lehrer sehen zu müssen. Vorsichtig und leise kletterte er aus dem Bus. Zuerst sah er weit und breit niemanden. Er ging langsam ein paar Schritte auf den Wald zu, als er auf einmal eine Gestalt am Boden knien sah, etwa 100 Meter von ihm entfernt. Das konnte nur Snape sein. Harry ging zögerlich weiter, bis er nur noch einige Schritte von seinem Lehrer weg war. Plötzlich hörte er ihn flüstern und versteckte sich hinter einem Baum. Severus Snape kniete unter einem Baum vor einem kleinen Holzkreuz, dass er mit einer Hand streichelte. Obwohl er sehr leise sprach, konnte Harry ihn genau verstehen. "Ich werde es mir niemals verzeihen können, niemals, niemals, niemals," sagte er immer wieder "Wie konnte ich dir das nur antun? Ich war zu schwach, zu feige. Du warst immer so tapfer. Doch du hattest keine Chance. Ihr hattet beide keine Chance. Ich hätte euch beschützen müssen, ich hätte das verhindern müssen. Doch ich habe euch ihm überlassen. Er konnte euch nicht helfen, nicht er, doch ich hätte da sein müssen." Er ballte die Hand, mit der er eben noch das Kreuz gestreichelt hatte zu einer Faust und schlug damit auf den harten Waldboden. "WARUM?" schrie er und begann dann zu schluchzen. Professor Snape, Hauslehrer der Slytherins, saß mitten in der Nacht vor irgendeinem Holzkreuz und weinte! Das letzte, was Harry noch hörte war: "Ihr wart alles, was ich jemals hatte doch ich habe es verschenkt, verzeih mir Geliebte." Doch Harry war bereits so leise wie möglich zum Bus zurück unterwegs. Er hatte keine Ahnung, was Snapes verhalten zu bedeuten hatte, doch eines wusste er ganz sicher: Würde dieser je erfahren, dass Harry ihn in so einer Situation gesehen hatte, würde er ihn umbringen. Snape blieb noch eine zeitlang draußen und einige Fahrgäste wurden ungeduldig. Doch Harry hatte sich bereits wieder in sein Bett zurück gezogen und tat so als ob er schlief. Er wollte seinem Lehrer nun erst recht nicht in die Augen sehen. Dieser legte sich etwas später neben ihn, Harry kam es vor, als ob er zitterte. Doch er traute sich nicht, sich zu rühren. "Was war das da draußen? Mit wem hatte er gesprochen? Wen hatte er nicht beschützen können? Wer könnte ihm soviel bedeutet haben, dass er so um ihn weinte?" All diese Gedanken quälten ihn den Rest der Fahrt, doch er wusste, dass er nie nach einer Antwort fragen durfte. Als sie Hogwarts erreichten, wurde es schon fast wieder hell. Im Schloss herrschte eine beinahe unheimliche Ruhe. Es kam Harry vor, wie die Ruhe vor einem gewaltigen Sturm! Snape schien wieder ganz der Alte zu sein. In gewohnt rüdem Ton richtete er seine letzten Worte an Harry: "Bilden sie sich nicht ein, dass sie wegen ihres kleinen Ausfluges heute nacht morgen den Unterricht verpassen dürfen. Ich sehe sie um acht und wehe nicht!" Danach zog er von dannen. Als
Harry 3 Stunden später von Ron geweckt wurde, klang ihm dieser Satz noch
nach. Er wünschte er würde die erste Stunde bei Mc Gonagall haben, oder
Hagrid oder irgendwem anders, nur nicht ausgerechnet bei Snape. "Beeil dich
Harry," rief Ron, "Du kommst viel zu spät." So ein Mist dachte
Harry, dabei hatte er sich vorgenommen, nicht zu schlafen, um sehr früh Ron
und Hermine zu wecken und ihnen alles zu berichten. Nun blieb keine Zeit mehr
und nach der letzten Stunde musste er sofort die DA zusammen rufen. Genervt zog
er sich seinen Umhang an, packte seine Bücher zusammen und los gings, "auf
in den Kampf", dachte er. Sie
waren es, ohne Ausnahme. Harry hatte seine Mitschüler nie so überzeugt
von etwas gesehen, wie in dem Moment, als sie erklärten, dass sie ihm beistehen
wollten. Normalerweise sah man in Hogwarts nur ängstliche bis panische Gesichter,
wenn man erwähnte, dass Lord Voldemort ins Schloss gelangen könnte.
Nicht so heute. Es hatte sich wirklich viel verändert im letzten Jahr, dachte
Harry. Neben Harry hatten auch Ron und Hermine ihre Zauberstäbe gezogen. Die drei standen Schulter an Schulter und alle im Raum hielten den Atem an. Mit einem Mal gab es einen riesengroßen Knall. "Expelliarmus" schallte es durch die Menge. Bellatrix Lestrange war urplötzlich neben der Schlange erschienen, und hatte sie entwaffnet. Nun verwandelte sich das Tier. Es dauerte keine 10 Sekunden, bis Harry seinem größten Feind in die Augen blicken konnte. Vor ihm stand Lord Voldemort. Er sah lebendiger aus als jemals zuvor. Seine grauen Haare waren mit schwarzen Strähnen durchzogen und sein Gesicht erinnerte nun sehr an den jungen Tom Riddle, den Harry in der Kammer des Schreckens getroffen hatte. Seine Stimme klang rau und dröhnend als er sprach: "Harry Potter, es sieht wohl ganz so aus, als wäre der Moment, auf den wir beide schon so lange gewartet haben nun da. Wir stehen uns gegenüber!" Er grinste und entblößte dabei seine strahlend weißen Zähne. "Und ich werde dich töten." Ein widerliches, unheimliches Lachen schallte durch den Raum, was jedem Anwesenden durch Mark und Bein ging. Voldemort blickte Bellatrix an. "Du wirst es für mich tun," sagte er. "Das ist deine Belohnung dafür, dass du Black getötet hast." Ihre Augen leuchteten. Langsam erhob sie ihren Zauberstab und richtete ihn auf Harry. Sie sah ihm dabei tief in die Augen. Harry erwiderte ihren Blick, "ja," dachte er, er würde sterben, aber er würde keine Angst zeigen. Weder seine Eltern, noch Sirius hatten jemals Angst gezeigt und gleich würde er bei ihnen sein, er hatte es nicht geschafft Voldemort aufzuhalten, aber die Sache hatte ein Ende." Hermine stieß neben ihm einen verzweifelten, lauten, schrillen Schrei aus und begann dann hemmungslos zu weinen. Dies musste seine Gegnerin kurz abgelenkt haben. Harry konnte sich an die nun folgenden Ereignisse nicht mehr sicher erinnern. Es ging alles sehr schnell. Mit einem Mal flogen 4 Zauberstäbe durch die Luft, aus irgendeiner Richtung war vorher ein Expelliarmus gekommen. Er musste vor Schreck gestolpert sein, und fand sich nun auf dem Boden wieder, mit Ron und Hermine, die sich schützend auf ihn gestürzt hatten. In all diesem Tumult kam Ginny angerannt und gab den dreien ihre Stäbe wieder. Sie musste Bellatrix entwaffnet haben. Harry schob seine Beschützer zur Seite und fand sich nun, wieder bewaffnet Voldemort gegenüber stehend. "Tja Voldemort," sagte er "Sieht so aus, als müssten wir es nun tatsächlich unter uns ausmachen. Du hast keinen mehr zum Vorschicken, nun musst du dich mir stellen, dem 16 jährigen Jungen, der dir immer wieder entkam." Voldemort blickte ihn böse an: "Dann sei es so Potter," sagte er. Beide hatten ihre Zauberstäbe gegeneinander gerichtet, als ein erneuter Knall ertönte und Harry wiederum seines Zauberstabes entledigt gegen die Wand flog. Doch auch Voldemort war nicht mehr bewaffnet und sah sich verwirrt um. Mitten ihm Raum stand nun Severus Snape. "Tut
mir leid Mr. Potter," sagte er. "Aber sie werden nicht der jenige sein,
der den dunklen Lord erledigt." Sein Blick hatte mehr denn je etwas von Wahnsinn.
Mit allen 3 Zauberstäben in der Hand ging er auf Voldemort zu. "Du"
schrie er, "ich warte seit 16 Jahren auf diesen Tag. Den Tag an dem ich mich
für das Rechen kann, was du mir angetan hast!" Harry blickte Snape an. Er hatte keine Ahnung, was hier vor sich ging. Keine Ahnung wovon gesprochen wurde und wartete nur ab, was sein Professor nun tun würde. Doch Snape tat gar nichts, er konnte auch nichts tun, denn was dann passierte, verschlug allen die Sprache. Ein riesengroßer Adler kreiste auf einmal durch den Raum und als den Bruchteil einer Sekunde abwesend war, wurde er von Luna Lovegood entwaffnet, doch das bekam Harry nur am Rande mit, den er schaute gebannt auf den Vogel. Dieser hackte Voldemort mit aller Kraft ins Gesicht. Der Lord schrie. Wenig später hatte der Adler ihn gepackt und flog mit ihm davon. Alle rannten zum Fenster und sahen den beiden nach. Voldemort zappelte und schrie, irgendwo über dem verbotenen Wald schaffte er es, sich loszureißen und viel in die Tiefe. Der Adler kam langsam zurück geflogen. Als Harry sich wieder umdrehte, waren sowohl Professor Snape, als auch Bellatrix verschwunden. Albus Dumbledore stand statt dessen hinter ihm. "Diesmal bin ich zu spät gekommen, Harry." sagte er "aber wie es aussieht, haben deine Freunde dich gerettet." Harry war viel zu verwirrt, um irgendetwas zu antworten. 1000 Fragen waren in seinem Kopf, doch am brennendsten beschäftigte ihn, wo dieser Adler hergekommen war. Er sollte es sofort erfahren. Der Greifvogel kam durch das offene Fenster zurück und landete genau neben Harry und dem Schulleiter. Er begann sich wieder in einen Menschen zu verwandeln, in Neville Longbottom. "Tu
tut mir l leid Harry," stotterte er. "Ich habe ihn fallen lassen, wusste
auf einmal nicht, was ich tun sollte. Tut mir leid Professor Dumbledore."
Harry blickte ihn an. Er war unfähig irgendetwas zu sagen, nur: "Du
bist der Größte Neville." Dieser sah ihn verlegen an: "Ich
wollte schon immer ein Adler sein," sagte er stolz, "und deshalb habe
ich vorher schon heimlich geübt. Ich hatte viel über Animagi gelesen
und mit deiner Hilfe heute war es ganz leicht." "Das war eine tolle
Leistung Mr. Longbottom." sagte Prof Dumbledore, "aber ich weiß
nicht so genau wo von sie sprechen, denn sollten sie ein Animagus sein und ich
würde das wissen, müssten sie sich registrieren lassen. Also tu ich
so, als hätte ich das nie gehört." Neville bekam einen puderroten
Kopf und schaute verlegen zu Boden, doch der Schulleiter lächelte ihn an.
Dann blickte er zu Harry, der immer noch völlig verwirrt neben ihm stand
"Ich muss nun ein paar Dinge erledigen, Mr. Potter, aber ich bitte Sie, in
etwa 10 Minuten in mein Büro zu kommen. Ich glaube, wir haben einiges zu
besprechen." Mit diesen Worten verschwand er. Er wurde bereits erwartet. Das Zimmer war heute Abend ziemlich dunkel, nur am Schreibtisch, wo der bärtige, alte Mann saß, brannte eine einzelne Kerze. "Bitte setzen Sie sich Mr. Potter," sagte der Schulleiter. "Trinken Sie etwas von der heißen Schokolade, dass wird ihnen gut tun." Harry tat, was ihm angeraten wurde und wartete gespannt. Dumbledore schaute ihm über die Ränder seiner Brille genau in die Augen, holte tief Luft und begann: "Tja, lieber Harry, ich habe immer gewusst, dass wir eines Tages dieses Gespräch führen müsse, doch ich hatte gehofft, dass es am Ende deiner Schulzeit in Hogwarts sein würde. Doch nach allem, was in den letzten Tagen passiert ist, hast du ein recht darauf die ganze Wahrheit zu erfahren. Um eins muss ich dich allerdings bitten, behalte alles was ich dir nun erzähle für dich." Dumbledore machte eine kurze Pause, trank einen Schluck von seinem Kakao und fuhr dann fort: "Kurz nachdem du den Orden wieder verlassen hattest, viel Remus Lupin auf, dass unter den ausgeliehenen Büchern wohl auch das Jahrbuch deines Vaters war. Natürlich ist es dein gutes Recht, dies auszuleihen, es sollte sowieso eines Tages dir gehören, aber eigentlich erst, nachdem du die Wahrheit über deine Eltern kanntest. Denn sicher hast du dich gewundert, warum Lily nicht im selben Jahr wie James Potter ihren Abschluss machte, obwohl sie doch ein Jahrgang waren." Wieder machte er eine Pause, diesmal stand er von seinem Stuhl auf und stellte sich ans Fenster, mit dem Rücken zu Harry. "Es war zu beginn des 7. Schuljahres der Beiden, als deine Mutter eines Tages in mein Büro kam. Sie wirkte nervös und tot unglücklich, als sie mir mitteilte, dass sie Hogwarts verlassen wolle. Sie sagte, die Zauberwelt wäre wohl doch nicht das richtige für sie und sie würde zu ihren Eltern zurückkehren und ein ganz normales Muggleleben führen. Ich wusste sofort, dass etwas anderes hinter ihrer Entscheidung steckte, die Schule zu verlassen, denn bisher hatte sich Lily bei uns immer sehr wohl gefühlt und war eine der begabtesten Hexen, die es je gab. Tja und da ich sie seit einiger Zeit beobachtet hatte und auch schon mit Madam Pomfrey über sie gesprochen hatte, viel es mir nicht sehr schwer zu erraten, was los war. Deine Mutter war schwanger. Es war mir durch Zufall auch nicht entgangen, dass sie seit der 6. Klasse heimlich einen Freund hatte, den jungen Severus Snape. Die beiden hatten natürlich versucht, ihre Beziehung geheim zu halten, aber du weißt ja, wie so was hier ist. Unter Tränen gab sie zu, dass meine Vermutung richtig war und leider bestätigte sich auch mein zweiter Verdacht. Severus, der aus einer ehrgeizigen, kaltherzigen Reinblüterfamilie kam, traute sich nicht, seinen Eltern davon zu erzählen. Seine Angst vor diesem Skandal war so groß, dass er Lily verließ und ihr erklärte, dass er sie verfluchen würde, wenn jemals herauskäme, dass er und sie ein Kind hatten." Wenn Harrys Hass auf Snape jemals einen Höhepunkt erreicht hatte, dann in diesem Moment. Er hatte eigentlich gar keine Lust mehr, diese Geschichte weiter zu hören, er wollte aufstehen, rausgehen, Snape finden und ihn verprügeln, für das, was er seiner Mutter angetan hatte. "Sie dürfen nicht zu schlecht über ihren Professor denken, Mr. Potter" sagte der Schulleiter, als hätte er die Gedanken erraten. "Severus war ein durch und durch unsicherer Junge. Er hatte nie viel Liebe in seinem Elternhaus bekommen und war gerade zu der Zeit dabei, ein wenig Anerkennung bei seinem Vater zu finden. Er war einfach zu schwach, um damals zu Lily zustehen. Na ja, wie auch immer, ich hatte das Gefühl, dass ich eine Lösung für dieses Problem finden musste, ich wusste, dass die Familie Evans nie viel Geld hatte und konnte mir auch vorstellen, dass ein 17 jähriges Mädchen mit einem Kind nicht viele Chancen in der Mugglewelt hatte. Ich bat deine Mutter also, noch ein paar Wochen im Schloss zu bleiben und versuchte, einen Ausweg für sie zu finden. Doch dieser kam von ganz allein. Zwar bemühten sich alle beteiligten, Ms. Evans Schicksal geheim zu halten, doch, hm wie soll ich sagen, es gab schon immer Schüler in Hogwarts, die hinter jedes noch so gut behütete Geheimniskamen. In diesem Falle waren es James Potter und Sirius Black. Tja, jeder der die beiden kannte, hätte von ihnen Hohn und Spott erwartet, doch es kam anders. Dein Vater hat während seiner Schulzeit durch viele Verdienste geglänzt, doch in dieser Situation beging er die edelste Tat seines Lebens. Er bat Lily ihn zu heiraten und gab an der ganzen Schule bekannt, dass er Vater werden würde. Tja und so kam es, dass deine Mutter vor Weihnachten die Schule verließ und zu den Potters zog. Natürlich kannten diese die Wahrheit, aber sie hatte ein großes Herz und da es James Wunsch war, nahmen sie seine Freundin auf. Lily war allerdings gegen eine sofortige Heirat mit deinem Vater, denn schließlich sah sie in ihm nur einen Schulkameraden, doch da sie keine andere Wahl hatte, zog sie zu deinen Großeltern und ließ zu, dass James sich öffentlich als Vater ihres Kindes ausgab. Tja nun so kam eins zum Anderen, Harry. Während dein Vater über den Abschlussexamen schwitzte, wurde Christopher Evans geboren. Er war ein goldiger kleiner Bursche, sah seiner Mutter sehr ähnlich und James liebte ihn vom ersten Tag an. Schon vor der Geburt des Jungen hatte er von mir die Erlaubnis erhalten, an den Wochenenden zu seiner Familie zu fahren und er verzichtete Lily zu liebe auf lustige Hogsmead Wochenenden mit seinen Freunden. Irgendwann in
dieser Zeit muss es passiert sein, dass die junge Mutter sich in deinen Vater
verliebte, James war es umgekehrt schon lange und als Lily ein Jahr später
ihren Abschluss in Hogwarts als Jahrgangsbeste gemacht hatte, heirateten sie wirklich.
Als einige Zeit später du unterwegs warst, schien das Glück der Beiden
perfekt. Aber wie du weißt, kam leider alles ganz anders. In der Nacht,
als Voldemort deine Eltern tötete, brachte er auch deinen Bruder Christopher
um." Eine zeitlang herrschte Schweigen in Dumbledores dunklem Zimmer. Harry war immer noch damit beschäftigt, all diese neuen Informationen sacken zu lassen. "Willst du ein Foto von deinem Bruder sehen?" fragte der Schulleiter ihn nach einigen Minuten. "Ähm, ich glaub schon," antwortete Harry, "haben sie denn eins?" "Dort hinten sitzt jemand, der dir sicher gern eins zeigt." sagte Dumbledore und deutete auf die dunkle Ecke hinter Harry. Dieser drehte sich um, er hatte bisher nicht gemerkt, dass noch jemand da war, doch tief in seinen Umhang gehüllt und zusammen gekauert saß dort Professor Snape. Beide sahen sich nun an. Zum ersten Mal überhaupt waren ihre Blicke nicht hasserfüllt. Sein Lehrer sah sehr unglücklich aus und wirkte fast schüchtern, als er in seine Tasche griff und ein kleines Bild heraus holte. Er betrachtete es einen kurzen Augenblick selbst und murmelte dabei etwas, Harry glaubte es war "Christopher!" Dann streckte er die Hand aus und reichte es ihm weiter. Das Foto zeigte einen kleinen, rothaarigen Jungen, der auf einer Wiese krabbelte und die ganze Zeit frech lachte. Harry wusste nicht was er denken oder fühlen sollte. Das ganze kam ihm sehr unwirklich vor. Deshalb gab er seinem Lehrer das Bild schnell wieder zurück. Als Snape es gerade nehmen wollten, berührten sich ihre Hände zufällig. Harry nahm die Hand und drückte sie kurz, dabei sah er dem Professor in die Augen, dieser nickte ihm zu und flüsterte: "Danke, Mr. Potter." Hauspunkte: 1500 Deine
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