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'Lord Voldemort ist also zurückgekehrt. "Das muss ich wohl hinnehmen", dachte sich Harry, "aber aufgeben werde ich nicht". Seine Lust, gegen Voldemort weiterzukämpfen, konnte er noch am selben Abend beweisen, denn ...'

 

Fortsetzung 36
Von: Sarah Haake (Ravenclaw)
Eingesendet: 28. Juni 2004

... dieser hatte zwei bekannte Todesser in den Ligusterweg beordert, um Harry zu entführen und ihm auszuliefern. Davon wusste Harry allerdings, als er in der Abenddämmerung seinen gewohnten Spaziergang durch Little Winging machte. Er war viel zu sehr mit seinen Gedanken beschäftigt um zu merken, dass er bereits beobachtet wurde. In den letzten Tagen hatte Harry viel nachgedacht. Er hatte vor ein paar Wochen dafür gesorgt, dass Woldemort ein weiteres gescheitert war. Die Profezeihung über ihn und Harry, die Woldemort aus der Mysteriumsabteilung des Ministeriums stehlen wollte, war zerstört. Trotzdem fühlte sich Harry nicht wohl in seiner Haut. Woldemort war sehr zornig gewesen, als die Profezeihung für ihn verloren war. Harry fürchtete, Woldemort könnte nun auf schrecklichere Weise denn je versuchen, ihn, Harry, in seine Gewalt zu bringen. Und wenn er ihn hatte, würde er ihn nicht einfach töten. Erst würde er Harry foltern und sich an seinen Schmerzen und seiner Angst erfreuen, wie er es vor ungefähr einem Jahr schon getan hatte. Damals war Harry ihn entkommen. Und er war entschlossen, ihm auch weiterhin das Leben so schwer wie möglich zu machen, wenn er die Gelegenheit dazu bekommen sollte.

Aber auch die Profezeihung selbst bereitete ihm Kopfschmerzen. Nach dieser Profezeihung, deren genauen Wortlaut nun nur er und Dumbledore kannten, musste entweder er Woldemort töten oder von ihm getötet werden. Er wusste, was er lieber wollte. Aber angesichts von Woldemorts Macht erschien ihm dies schier unmöglich. War es nicht viel wahrscheinlicher, dass Woldemort ihn früher oder später töten würde? Konnte Harry sich überhaupt irgendwelche Chancen gegen den mächtigsten schwarzen Magier der Welt und seine vielen Totesser ausrechnen? Solche und ähnliche Gedanken gingen Harry durch den Kopf, als er in die schmale Gasse zwischen Magnolienring und Glyzinenweg einbog. Deshalb bemerkte er auch nicht sofort, dass er nicht allein in der Gasse war. Erst als er ein Geräusch hörte, sah er sich um. Allerdings konnte er niemanden entdecken. Er ging weiter im Glauben, er müsse sich getäuscht haben. Doch da hörte er wieder das gleiche Geräusch. Es klang, als würde sich jemand verstohlen an der Mauer entlangschleichen. Harry zog instinktiv seinen Zauberstab. Ein solcher Heimlichtuer konnte nichts Gutes im Schilde führen. Harry blieb stehen und wartete. Zunächst geschah nichts. Dann hörte Harry eine donnernde Stimme:

"Impedimenta!", rief die Stimme. Harry wurde von dem Fluch voll erwischt. Er hatte nicht mehr reagieren können. Er hatte nicht einmal gesehen, wer den Fluch ausgestoßen hatte. Nun lag er flach auf dem Bauch, unfähig, sich zu rühren. "Ich hab' ihn!", rief der Angreifer, und jetzt erkannte Harry die Stimme. Es war Wurmschwanz. Der Todesser, der Harrys Eltern an Woldemort verraten hatte und vor zwei Jahren zu seinem Meister zurückgekehrt war. Also hatte Woldemort seine Todesser geschickt, dachte Harry. Und obwohl die Situation alles andere als erfreulich war, hatte Harry, als er Wurmschwanz erkannte, eine gewisse Hoffnung. Er kannte Wurmschwanz. Er war kein sehr guter Zauberer. Wenn Woldemort ihn geschickt hatte machte es fast den Anschein, als würde er Harry unterschätzen. Er hielt ihn für eine leichte Beute. Aber warum? Gerade hier, bei seinem Onkel und seiner Tante stand Harry unter einem besonderen Schutz. Warum wollte Woldemort ihn gerade hier erwischen, und schickte dann noch einen Zauberer wie Wurmschwanz, um die Sache zu erledigen?

"Vielleicht will er mich in Sicherheit wiegen.", dachte Harry, während seine Bewegungsfähigkeit langsam zurückkehrte. "Aber ich lasse mich nicht in Sicherheit wiegen, schon gar nicht von Woldemort."
Er hörte Schritte. Ein weiterer Totesser kam auf Wurmschwanzs Ruf hin herbei. Harry blieb stock steif liegen. Er wollte sie glauben machen, der Lähmfluch wirke immer noch. "nun will ich mal sehen, ob ihr euch in Sicherheit wiegen lasst.", dachte er und wartete. "Bist du sicher, dass er sich nicht mehr rühren kann?", fragte der zweite Totesser, dessen Stimme Harry als die von Lucius Malfoy erkannte. "Klar, Malfoy. Schau ihn dir doch an. Er liegt da wie eingefrohren und kann nicht das geringste gegen uns unternehmen.", antwortete Wurmschwanz. "Gut.", sagte Malfoy mit unverhohlener Schadenfreude in der Stimme. "Dann werden wir ihn nun für den Transport vorbereiten."

Harry wappnete sich. Sicher würde Malfoy gleich irgendeinen Zauber ausführen. Aber er war vorbereitet.
"Petrifficus Totalus!", rief Malfoy. Harry rollte sich noch während Malfoy sprach auf den Rücken und rief: "Protego!" Der Zauber tat leider nur seine halbe Wirkung. Zwar hatte der Fluch bei Harry keinerlei Wirkung, doch er prallte auch nicht auf den Urheber zurück, wie es eigentlich sein sollte. Trotzdem sah Malfoy für einen Moment überrascht, wenn nicht gar erschrocken aus. "Potter!", rief er. "Was zum..."

Harry war inzwischen aufgestanden. Als er Malfoy in das Maskierte Gesicht sah, loderte Zon in ihm hoch. Mittlerweile hatte Harry einen ausgeprägten Hass auf alle Totesser und Woldemort entwickelt, der für andere Gefühle wie Angst keinen Platz ließ. "Tja, Malfoy,", sagte er mit so viel Hohn wie er aufbringen konnte. "ich war wohl doch nicht so eingefrohren, wie ihr Freund Wurmschwanz behauptet hat, was? Warum haben sie mich denn nicht gleich geschockt? Das hätte ihnen und ihrem Meister eine Menge Ärger ersparrt."
"Wenn du's genau wissen willst, Potter", antwortete Malfoy zornig. "der dunkle Loard wollte dir eine Freude machen. Er wollte, dass du alles genau mitbekommst, was wir mit dir anstellen, bis wir dich zu ihm gebracht haben. Er wollte, dass du spürst, dass du keine Chance hast." - "Dafür ist es wohl jetzt zu spät.", sagte Harry. "Ich habe mich nicht nur befreit, ich kann auch jedem genau sagen, wer mir in Woldemorts Auftrag an die Kehle wollte. Sieht aus, als müsste ihr Meister sie für ihre Unfähigkeit bestrafen, wenn sie ohne mich zurückkommen." - "Dazu wird es nicht kommen, Potter!", rief Malfoy und beide Todesser hoben ihre Zauberstäbe. Harry musste sich nun schnell entscheiden und zielte mit seinem Zauberstab auf Wurmschwanz. "Stupor!", rief er, bovor Wurmschwanz den Mund aufmachen konnte. Der Fluch erwischte ihn mitten auf der Brust und Wurmschwanz fiel geschockt zu Boden.

Doch Malfoy war nicht untätig. Gleichzeitig mit Harry schrie er: "Petrifficus Totalus!" Harry konnte so schnell keinen zweiten Zauber ausführen, und so ließ er sich in letzter Verzweiflung einfach fallen. Der Fluch sauste knapp über ihn hinweg. Harry sprang sogleich wieder auf die Beine und rief: "Impedimenta!" Doch Malfoy wich dem Fluch seinerseits aus. Allerdings stolperte er dabei über den am Boden liegenden Wurmschwanz. Er verlor für einen Moment das Gleichgewicht und Harry ergriff die Chance. "Stupor!", rief er.

Malfoy erstarrte mitten in seinem Versuch, sein Gleichgewicht wiederzufinden und fiel zu Boden. Harry atmete schwer. Wieder hatte er Woldemort durch einen glücklichen Zufall entkommen können. Wenn Malfoy nicht gestolpert wäre... Aber er hatte es wieder mal geschafft! Wahrscheinlich würde Woldemort bald jemanden schicken, der die beiden geschockten Todesser abholte. Dann würde es wohl kräftige Strafen setzen. "Das kann mir nur recht sein.", dachte Harry, während er nach Hause ging, um Ron und Hermine so schnell einen Brief zu schreiben...

Hauspunkte: 750

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