kaum hatte er beschlossen sich hin zu legen, klopfte es laut an die Tür. Harry wollte seine Brille in die Hand nehmen, die er bereits auf seinem Nachtkasterl deponiert hatte. Dabei streifte er unbeabsichtigt die Lampe, die sich auch auf dem Kasterl befand, und diese viel laut scheppernd auf den Boden. "Na wunderbar", meinte Harry grantig, da er nun kein Licht mehr hatte, und nicht wusste wie er seine Brille finden sollte. Es klopfte immer stärker an die Türe. "Jaja, ich komm ja schon", rief Harry ungeduldig, woraufhin das Klopfen erstarb. Harry tastete sich hinunter und öffnete die Türe. Erstaunt sah er den kleinen Mann an, der vor ihm in der Türe stand. Dieser hatte einen großen schwarzen Koffer in der Hand, und sah genau so aus, wie ein Zauberer nie aussehen würde. "Wohnt hier nicht Mrs. Honner?", erkundigte er sich erstaunt. Harry verneinte woraufhin der enttäuschte Mann wieder verschwand. Seufzend merkte Harry dass er seinen Zauberstab in der Hand hatte. "Lumos", flüsterte er leise, einfach nur, weil sich Zaubersprüche immer mächtiger anhören wenn man sie leise flüstert. Ein leuchtender Faden schoss aus seinem Zauberstab, und mit dessen Hilfe gelang es Harry die Lichtschalter zu finden, und das Haus zu erhellen. "Gott sei Dank", so schoss es ihm durch den Kopf, "die Dursleys sind mit Dudley bei den Polkiss." Das war erleichternd denn sollte Harry wirklich eine Möglichkeit finden gegen Voldermord zu kämpfen, dann war seine "Familie" das letzte was er gebraucht hätte. Harry hatte seine Brille gefunden die unter das Bett gefallen war und setzte sie auf. Kurz darauf klopfte erneut jemand an die Tür.

Der Junge ging wieder nach unten, und nachdem er die Tür geöffnet hatte betrat eine kleine drahtig gebaute Hexe das Haus. Harry konnte sie auf einen Blick als Hexe identifizieren, denn sie hatte einen Zaubererumhag und einen spitzen Hut auf dem ein ausgestopfter Geier saß. Ein ausgestopfter Geier? Harry kannte nur eine einzige Frau die so einen Hut trug hatte er bisher nur ein oder zweimal gesehen. "Wollen Sie sich nicht setzten, Mrs. Longbottom?", fragte er freundlich und schob ihr einen Sessel hin. Die alte Dame setzte sich und Harry setzte sich ihr gegenüber, voller Erwartung was nun kommen würde. "Nun mein Junge", begann sie mit krächzender Stimme, die gut dem Geier gehören hätte können "Dumbledore schickt mich." Harry nickte. Das war noch nicht sonderlich interessant.

"Er sagt dir könnte was passieren", fing die Frau erneut an. Harry antworte immer noch nicht, es schien Mrs. Longbottom zu irritieren. "Du weißt schon wer ist zurück", flüsterte sie ehrfürchtig. Harry lächelte und antwortete dann: "Ich weiß" Das konnte ja noch nicht alles sein, nur dafür hätte Dumbledore sie nicht her geschickt. "Na gut", endlich so dachte Harry würde sie mit der wirklichen Neuigkeit herausrücken. "Ich soll dir das da geben." Damit hielt sie ihm ein in weiches Leder eingepacktes Paket hin. "Von wem?", erkundigte er sich erstaunt, und seine Finger fuhren über das weiche Leder. Es fühlte sich gut an. "Dumbledore und dein Pate" Erst war Harry erstaunt darüber dass sie Sirius nicht mit seinem Namen genannt hatte, aber dann wurde ihm klar, dass diese Frau seinen Paten für einen gefährlichen Mörder halten musste, und deswegen seinen Namen nicht kannte. "Muss jetzt gehen", sagte sie nur undeutlich und verabschiedete sich nur kurz. Ein lauter Knall ertönte und sie war verschwunden. "Natürlich", dachte Harry, "sie ist appariert." Danach ging er in sein Zimmer zurück, denn es war wahrscheinlich besser wenn ihn keiner der Dursleys mit Zaubersachen überraschte. In seinem Zimmer angekommen wickelte er das Leder ab, und bestaunte den Inhalt. Danach ließ er alles herauspurzeln und es fiel auf sein Bett. Die fallenden Gegenstände waren ein Spickoskop, ein Obskurrator, und noch einige Dinge die ganz sicher mit Verteidigung gegen die dunklen Künste zusammenhangen. Auch ein Buch mit dem Titel "Selbstverteidigung leicht gemacht" fand sich unter den Sachen. Gott sei Dank gab es auch noch eine Liste, auf der jedes der Dinge aufgelistet war, und dabei stand auch noch wozu es gut war. Eine sehr gute und lebenserleichternde Sache, wenn man Harry Glauben schenken durfte, und das konnte man durchaus. Ein kleiner vergilbter Zettel fiel auch noch hinaus. "Bereite dich vor", stand darauf zu lesen. "Gut", so dachte Harry "dann bereit ich mich halt vor, aber erst morgen"

Harry erwachte. Alles nur ein Traum. "Na gut", dachte er "lässt sich nicht mehr änder, aber jetzt sollte ich das Frühstück vorbereiten" Als er aufstand und nach seiner Brille tastete viel ihm ein Haufen Sachen auf die in feines Leder gewickelt waren. Obenauf ein Zettel "Bereite dich vor" Nun war Harry zumindest ein bisschen zufriedener, denn mit dem Buch könnte er die ganzen langweiligen Stunden bei den Dursleys überleben. Und er würde gut gerüstet nach Hogwarts zurückkehren.

Hauspunkte: 300

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