Geschichten-Wettbewerb
2003/2004 Die besten Resultate | ||
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'Lord
Voldemort ist also zurückgekehrt. "Das muss ich wohl hinnehmen",
dachte sich Harry, "aber aufgeben werde ich nicht". Seine Lust, gegen
Voldemort weiterzukämpfen, konnte er noch am selben Abend beweisen, denn
...' | ||
Fortsetzung
48 ... als er draußen in einer fast gespenstischen Dunkelheit mal wieder im Ligusterweg in der Nähe des kleinen Parks gedankenverloren herumschlenderte, da die Dursleys ihm tierisch auf die Nerven gegangen waren und er sich aus dem Staub gemacht hatte, ziepte seine Narbe plötzlich wieder nervenaufreibend. Schnell fasste er sich an die Stirn, als ob er damit zu wissen glaubte, dass der Schmerz nachließe. Aber natürlich ließ das Ziepen nicht nach, und Harry plagte sich wieder mit Kopfschmerzen und ihm schossen Fragen durch den Kopf. Seine Narbe konnte doch nicht wieder einfach so schmerzen...? Er weiß, dass seine blitzförmige Narbe diese Anzeichen nur von sich gab, wenn Voldemort gerade ganz machtgierig oder wütend ist, oder wenn Voldemort sich in der Nähe befindet. Auf diesen Gedanken hin schnellte Harry herum. Leere. Stille. Wo ist Voldemort? Was ist los mit Voldemort? Ein erneuter Stich durchfuhr Harrys Stirn. Er kniff gezwungenermaßen die Augen zu, und entschied, sich im nächsten Moment auf die drei Meter entfernte Parkbank zu setzen. Harry setzte sich, atmete auf und neigte seinen Kopf nach hinten. So einen starken Schmerz an der Narbe hatte er schon öfters; früher war es ihm sehr unangenehm und wusste nicht damit umzugehen und so entschied er sich immer es seinen Freunden zu sagen sowie Dumbledore, dem Schulleiter von Hogwarts, und erhoffte sich Ratschläge. Und Ratschläge hatte er immer erhalten - immer dieselben. Deshalb hatte Harry in eben diesem Moment auch nicht das Bedürfnis es gleich jemandem zu sagen. Er war sehr selbstbewusst geworden, hatte sich an alles gewöhnt, weiß mit Sachen umzugehen, die andere sich nicht zu vorstellen vermerkten, und wusste, dass wenn es soweit war, würde er den Kampf auch aufnehmen. Und es war ihm nun auch egal, wenn er in den Sommerferien wieder zaubern ,musste' und sich so ein erneutes Verfahren wegen unerlaubtem Zaubern Minderjähriger in den Ferien auf den Hals legte! Wenn es soweit kommt, dass etwas Bedrohliches passiert, muss er sich halt wappnen - mit dem Zauberstab. Alles andere ist ihm egal! Harry schaute auf. Es war ungewöhnlich kalt und still im Ligusterweg geworden, und Wolken schoben sich vor den Mond, sodass sich noch mehr Dunkelheit über die Gegend legte. Harry schlotterte und rieb sich den Arm. Irgendetwas war los! Das merkte er! Nur was? Er kauerte in der Bank, und wagte es nicht aufzustehen. Das Ziepen an der Stirn wurde erträglicher, oder jedenfalls dachte Harry das, in Wirklichkeit hatte er sich nur an den Schmerz gewöhnt und vernahm ihn als gewöhnlich, aber das Bedrohliche im Moment wurde stärker. Harry bemerkte, dass sein Atem zu Hauch wurde. Langsam drehte er den Kopf nach links, er hatte die ganze Zeit strikt nach vorne gestarrt nachdem er den Kopf wieder erhoben hatte, und erkannte, dass auf dem Hortensienbusch neben der Bank die Blumen verwelkt waren, und augenblicklich der gesamte Busch vereiste. Harry wusste, was dies zu bedeuten hatte. Sofort durchströmte ihn Kälte und Angst, es war ihm, als würde er nie mehr glücklich sein. Aber er wusste zu handeln, und lange nachdenken, ob es nun wieder Konsequenzen für ihn hat, würde er nicht... Rasch sprang er auf, zog seinen Zauberstab entschlossen aus der hinteren rechten Hosentasche, drehte sich um, fixierte seinen Blick und seinen Zauberstab auf das schwarze Geschöpf, das ein paar Meter hinter der Parkbank auf ihn zuschwebte und. "Expecto Patronum", schoss es aus Harrys Mund. Der Dementor erstarrte, doch sein Patronus war noch nicht stark genug. "Expecto Patronum", rief Harry erneut, dachte dabei fester an eines der wenigen schönen Momente seines Lebens, und ein Hirsch schnellte aus der Spitze seines Zauberstabs. Der Hirsch galoppierte auf den Dementor zu und augenblicklich verschwand der Dementor in einer Rauchwolke, die wie ein kleiner Tornado wieder in den Himmel entschwebte. "Mittlerweile", dachte Harry, nach Atem ringend, "kann ich meinen Patronus-Zauber schon recht gut, ich war wohl nur zu überrascht beim ersten Versuch, dass es nichts wurde." Zu
Recht, denn es war sehr ungewöhnlich, dass sich gerade Dementoren, grausame
Geschöpfe, die das Zauberergefängnis Azkaban bewachen, in Little Whinging
aufhielten. Und das nun schon zum zweiten Mal! Erst vor einem Jahr, in Harrys
letzten Sommerferien, sind erstaunlicherweise zwei Dementoren hier aufgetaucht
und hatten ihn und seinen Cousin Dudley angegriffen. Später stellte sich
heraus, dass seine ehemalige Lehrerin in Verteidigung gegen die dunklen Künste,
Mrs. Umbridge, ihm die Dementoren auf den Hals gehetzt hatte. Aber nun? Plötzlich
passiert es erneut und diesmal hat dabei sogar Harrys Narbe geschmerzt! Harrys
Herz raste und schaute sich schnell im Park um, in der Hoffnung das Gewisse zu
erkennen, was seinen andauernden Schmerz in der Stirn verursachte. Einen Moment
lang glaubte er zu wissen, dass noch ein Dementor auftauchte, doch die eisige
freudaussaugende Kälte die über dem Park herrschte, verblasste, und
ließ darauf schließen, dass endgültig kein Dementor mehr anwesend
war. Ein plötzlicher Stoß kalter Abendluft durchströmte den Park und Harry hatte ein intuitives Gefühl, als würde dies genau das Signal sein, was einen aufregenden Abend hier im Ligusterweg einläute. Und Harry wurde nicht enttäuscht - soweit man dies sagen konnte. Scharf stieg der Schmerz in seiner Stirn hoch und er zuckte zusammen. Mit fast ganz zugekniffenen Augen und einer Hand an der Narbe, erhaschte er einen Blick auf die Stelle im Gebüsch, wo gerade noch das Rascheln war: Eine große Ratte, ziemlich abgemagert und mit eine Pfote, an der ein Finger fehlte, aber wohlmöglich die Abscheulichste und Fieseste von allen Ratten, kam aus der Hecke geflitzt und wurde von cm zu cm, die sie weiter vorrückte immer größer und menschlicher. bis sie zu einem Mann angewachsen war, der, wie Harry wusste, nur - Peter Pettigrew - war! Harry zuckte schlagartig und starr vor Schreck zusammen und machte, dass er vor Wurmschwanz, Peters eigentümlicher Spitzname, ein wenig mehr Abstand hatte, als vorhin, als Wurmschwanz nach seiner vollständigen Animagus-Verwandlung nur ganz knapp vor Harry stand. "Du ?!", schrie es aus Harrys Kehle und hielt seinen Zauberstab fester in der Hand geschlungen. "Das kann nicht wahr sein.", dachte Harry, fast schon verzweifelt. Nach einem ganzen Jahr, in dem man nichts von Wurmschwanz gehört hatte, was er trieb, wo er war oder was auch immer, tauchte er nun hier im Ligusterweg auf! Harrys Eingeweide verkrümmten sich. "Was wird das werden?", fragte er sich. Wurmschwanz schaute auf. Sein Aussehen schien sich sehr verändert zu haben. Sein sonst so rundes Gesicht mit dicken runden Wangen hatte sich in ein schmales Etwas verwandelt, seine ganze Gesichtshaut hing schlaff herunter und seine Mundwinkel vernahmen in diesem Zustand einen grimmigen Ausdruck, der Harry zutiefst erschreckte. Vor einem guten Jahr, am Ende von Harrys viertem Schuljahr, hatte er Wurmschwanz zuletzt gesehen, und damals hatte Wurmschwanz ein fast clownartiges Aussehen mit einem pummeligen Gesicht und einem kugelrunden Bauch. Nun schien er wirklich wie verzaubert - keine Spur mehr von einem dicken Menschen, sondern einer nur noch ,Gestalt' aus Haut und Knochen. Hätte Harry nicht gesehen, dass diese Person von einer Ratte mit abgetrenntem Finger stammte, hätte er Wurmschwanz wahrscheinlich erst gar nicht erkannt. Einen Moment lang dachte Harry sogar, dass ,Schwänzchen' wohl eher als Name für Wurmschwanz geeignet wäre, da Wurmschwanz so schwächlich daher kam. "Wie siehst du denn aus?", fragte Harry Wurmschwanz verdutzt und aus seinen Gedanken heraus. Wieso beschäftigte ihn nun diese doofe Frage? Ach nein, es ist gar keine doofe Frage. So würde er wahrscheinlich herausfinden, was mit Wurmschwanz los war all die Zeit, und wo er war. "Hallo, Potter", kam es grausam heiser und kalt von Wurmschwanz, aber auch laut. "Wie ich aussehe?", krächzte er. "Du weißt nicht, was all die Zeit los war! Aber jetzt! Jetzt, ist die Zeit gekommen in der mir das endlich gelingen wird und mein Herr wieder voll und ganz zu mir stehen wird. Jaaaa." Harrys Herz machte einen Hüpfer. Er schluckte. Er wusste genau, was ihm bevorstand. Wurmschwanz würde ihn, Harry, nun umbringen wollen, um damit Voldemort den Gefallen zu tun, den er wohl schon lange wollte. "Ach
ja???", schrie Harry. "Schickt V-O-L-D-E-M-O-R-T dich, um mich umzubringen?
Hat er keine Zeit, um sich mir selbst gegenüber zu stellen?" "Oh,
Nein!", sagte Wurmschwanz ganz begierig. "Ich hab das ganz allein entschieden.
Der dunkle Lord hat es jetzt nur mitgekriegt, dass ich dich gefunden hab und glüht
schon darauf, dass es mir endlich gelingt. Er hat mich verstoßen, weißt
du? Ich war ihm nicht mehr gut genug, er hat ja nun, na ja, Neue, die ihm zur
Seite stehen." Wurmschwanz hatte ein Schimmern im Auge, ein erfreutes sowohl
auch ein trauriges. "Wurmschwanz wurde also verstoßen.", dachte
Harry. Das erklärt wohl seinen derzeitigen dürren Zustand, aber warum
hat Voldemort ihn verstoßen? Ich war ihm nicht mehr gut genug. er hat ja
nun, na ja, Neue, die ihm zur Seite stehen. "Voldemort hat sich neue Anhänger,
neue Todesser, gesucht", versuchte sich Harry Wurmschwanz' Worte zu erklären,
und fragte sich gleich darauf, wer die neuen Todesser sein könnten... Erschreckende
Nachrichten. "Und warum warst du ihm nicht mehr gut genug?", schoss
es aus Harrys Mund. Wurmschwanz schnaubte. "Das wüsstest du wohl gerne,
was? Ich werde dem dunklen Lord gleich wieder gut genug sein, wenn ich ihm HARRY
POTTER aushändige! Ha ha ha!" In
diesem Augenblick durchfuhr Harry ein erneuter Stich an der Stirn, an seiner Narbe.
Er sackte halb in die Knie, und hielt sich wieder die Hand auf die Narbe, die
andere Hand um den Zauberstab. Regen tropfte ihm das Gesicht entlang. "Imperio",
sagte eine schaudernde Stimme. Harry schrie auf. Wurmschwanz hatte den Imperius-Fluch
auf ihn gehetzt. "Komm zu Wurmschwanz, Harry. Na los!" Harry stellte
sich wieder gerade hin, und nahm die Hand von der Stirn. "Na komm zu mir!
Worauf wartest du?" Harry stand ganz starr und steif da. "Harry!
Komm zu mir!", hallte es von Wurmschwanz. Und
Harry stand wieder da ohne Anstalten auf den Befehl zu machen. Er stand schon
fast locker da. Er grinste Wurmschwanz an, und richtete seinen Zauberstab wieder
auf. Wurmschwanz schaute ganz verdattert drein, und schien in dem Gedanken zu
sein, Harry unter Kontrolle zu haben. Doch hatte er nicht. Und Harry dachte bei sich: "Ich werde den Kampf wieder und wieder aufnehmen! Und aufgeben werde ich niemals!" Hauspunkte: 1050 Deine
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